Wednesday, July 13, 2011

Hue, DMZ und Hoi An

Nach knapp 13h Fahrt sind wir in Hue angekommen und haben mal wieder ein nettes Guesthouse bezogen und hatten sogar unsere eigene kleine Terasse. Generell haben die Unterkünfte in Vietnam einen sehr hohen Standard. Selbst die Budgetzimmer sind immer gut ausgestattet - so haben wir meisten Internet, Fernseher und Kühlschrank im Zimmer.

Hue war zeitweise im 18. und 19. Jahrhundert die Hauptstadt von Vietnam und hat in Sachen Kultur recht viel zu bieten. Wir haben uns ein Fahrrad ausgeliehen und sind, umgeben von unzähligen kreuz und quer fahrenden Mopeds, durch die Stadt gefahren. Natürlich haben wir uns die alte Zitadelle angesehen, in der sich die meisten historischen Gebäude befinden.

Am Tag darauf haben wir einen organisierten Ausflug in die DMZ (Demilitarisierte Zone) unternommen. Die DMZ entstand nach dem Ende des 1. Indochinakrieges 1954 und hat Vietnam entlang des 17. Breitengrades (entlang des Flusses Ben Hai) in Nord- und Südvietnam geteilt. Obwohl im Namen "demilitarisiert" steckt, waren in der DMZ massenweise Soldaten und Geschütze positioniert um die jeweilige Grenze zu sichern. Als dann der Norden (Vietcong VC) den Süden immer mehr unter Druck gesetzt hat und die Amerikaner die Südvietnamesen im Kampf unterstützt oder besser gesagt geführt haben, ist es vor allem in den ersten Kriegsjahren zu heftigen Gefechten in der DMZ gekommen. Von dem Kriegsgeschehen ist selbst heute noch einiges zu sehen. Am bekanntesten sind die Vinh Moc Tunnel, in der sich hunderte Vietnamesen vor den Bombemangriffen der Amerikaner geschützt haben. Die Tunnel sind in 3 Levels eingerichtet, insgesamt 2km lang und maximal 23m tief. In den ersten Kriegsjahren wurden die Tunnel von Zivilisten angefertigt und genutzt in den letzten Kriegsjahren hat der Vietcong die Tunnel als strategischen Stützpunkt verwendet. Weiterhin führt der Ho Chi Minh Pfad durch die DMZ und die Stadt Khe Sanh, in der mit die schwersten Kämpfe stattgefunden haben, ist ebenfalls dort zu finden.

Von Hue aus haben wir eine private Tour in die DMZ gebucht. Unser Guide war ein Kriegsveteran der selbst für den Süden gekämpft hat und sich excellent mit den historischen Geschehnissen auskannte. Somit haben wir jede Menge Details erfahren und das Ganze war sehr interessant. In der Tour haben wir natürlich die "Highlights" der DMZ gesehen. Wir sind durch die Vinh Moc Tunnel gekrabbelt, was extrem anstrengend ist. Man kann sich kaum vorstellen das Menschen dort jahrelang gelebt haben, und bei Tageslicht wegen der permanenten Gefahr von Bombenangriffen niemals an die Oberfläche gegangen sind. Weiterhin standen wir auf dem Ho Chi Minh Pfad und haben verschiedene Kriegschauplätze, Friedhöfe und Museen besucht. Eine sehr interessante Tour die den ganzen Tag gedauert hat und mit 50$ für uns beide auch preislich voll in Ordnung war.

Gestern haben wir Hue wieder verlassen und sind mit dem Bus in das rund 140km entfernte Hoi An weitergefahren. Die Altstadt von Hoi An ist noch im ursprünglichen Stil erhalten, wurde nicht durch die Kriege und die kommunisitische Architektur zerstörrt und ist ein UNESCO Weltkulturerbe. Hier sieht man keine Hochhäuser und alles wirkt sehr idyllisch, andererseits ist es auch der touristischste Ort den wir bisher in Vietnam besucht haben. Läuft man hier durch die Straßen sieht man mehr Touristen als Einheimische, es gibt jede Menge Schneider die einen irgendetwas zuschneidern wollen und ansonsten prägen Hotels, Restaurants und Souvenirshops das Straßenbild. Außerdem sind selbst die Budgethotels ziemlich teuer und wir zahlen mit 22$ mehr als das doppelte als in Hue. (dafür haben wir aber auch zum ersten mal auf unserer Reise einen Swimmingpool im Hotel :-))

Heute wollen wir uns Hoi An noch etwas genauer anschauen und morgen aller Vorrausicht nach weiter in Richtung Süden ziehen.

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