Saturday, September 10, 2011

Hello Mister! - Sumbawa von West nach Ost

Am 05.09. sind wir von Lombok nach Sumbawa weitergezogen. Die Busfahrt hat insgesamt etwas mehr als 7h gedauert (inklusive einer 1,5h Überfahrt auf der Fähre zwischen den beiden Inseln). Unsere erste Station war Sumbawa Besar, die Hauptstadt von Westsumbawa. Das erste Problem war eine halbwegs vernünftige Unterkunft zu finden. Die im Lonely Planet erwähnten Hotels waren entweder ausgebucht, oder die noch freien Zimmer viel zu überteuert und dazu einfach dreckig und irgendwie abschreckend. Letztendlich haben wir doch noch ein Zimmer gefunden, wo zumindest der Preis ok war und es auf den ersten Blick ganz ordentlich aussah. Naja aber halt nur auf den ersten Blick ... Spinnen, Moskitos und vor allem in der Nacht richtig große Kakerlaken haben unser Zimmerchen besucht. Außerdem gab es mal wieder nur die allseits bekannte und sehr beliebte Eimerdusche (bucket shower), also ein Wasserloch und ein Eimer daneben zum duschen ;-).

In der Stadt Sumbawa Besar (wo sich so gut wie keine Touristen aufhalten) begrüßt einen fast jeder mit den Worten: Hello Mister! Meistens kleine Kinder und Jugendliche, aber auch die älteren Vertreter ... und selbst Anna wird mit den selben Worten begrüßt ... auf Platz 2 im Ranking steht die Frage: Where do you go ? ... naja was soll man da sagen, halt die Strasse entlang ... Das ganze ist eine Zeit lang ganz lustig, aber auf die Dauer nervt es auch irgendwie, aber egal ähnliche Sachen kennen wir ja schon von anderen Gegenden. Unser Plan war es ein Moped auszuleihen und an die Küste von Sumbawa zu fahren, leider ist es uns nicht gelungen das organisiert zu bekommen. Keiner wollte uns ein Moped verleihen oder hat uns gar nicht erst verstanden. Insgesamt konnten relativ wenige Leute die wir getroffen haben halbwegs vernünftig Englisch sprechen. Da wir also nicht aus Sumbawa Besar rauskamen, haben wir uns die 2-3 erwähnenswerten Gebäude (darunter ein alter restaurierter Sultanspalast) angeschaut und uns einen Tag später schon auf die Weiterreise gemacht.
Der nächste angestrebte Ort war Bima im Osten von Sumbawa. Dummerweise hat das Bemo (eine Art Kleinbus) das uns zur Bushaltestelle bringen sollte, etwas zu lange gebraucht und wir haben dadurch den 8 Uhr Bus verpasst und mussten mit dem 9 Uhr Bus vorlieb nehmen. Der Unterschied zwischen beiden ist, dass der 8 Uhr Bus ein großer Expressbus ist und der 9 Uhr ein kleiner Bummelbus. Der 9 Uhr Bus ist aber nicht nur langsamer, sondern sammelt auch alles und jeden am Straßenrand ein. Nach 1h Fahrtzeit war der Bus bereits dermaßen überfüllt, woran sich auch bis zur Ankunft in Bima nichts mehr geändert hat. Aufgereiht wie die Sardinen und dazu noch durchgeschüttlet wie ein guter Martini (die Strassen verdienen teilweise die Bezeichnung nicht!) mussten wir insgesamt 10 in dem Bus leiden, bevor wir gegen 19 Uhr endlich in Bima angekommen sind. Dort haben wir uns ein Hotel genommen, sind schnell etwas essen gegangen, danach unter die Dusche und ins Bett um erstmal die Strapazen der Busfahrt wegzuschlafen :-).

Da auch Bima nur eine weitere chaotische Stadt ist, sind wir ebenfalls nach nur einer Nacht weiter an die Küste nach Sape gefahren. Der Bus war wieder schön überfüllt und die Strassen holprig, aber diesmal hat die Fahrt nur 2h gedauert. Von Sape aus fahren täglich (so fern es die Bedingungen zulassen) Fähren zu den Inseln Sumba und Flores. Wir haben uns gegen die Nachmittagsfähre entschieden und eine Nacht in Sape verbracht und sind am folgenden Tag mit der 8 Uhr Fähre in Richtung Flores aufgebrochen. Die Überfahrt hat insgesamt knapp 9h gedauert, war aber viel angenehmer als eine Busfahrt. Auf einer Fähre kann man sich frei bewegen, es gibt immer ein kleines Bistro um Hunger und Durst zu stillen und es gibt Toiletten. Außerdem waren 2 große Bildschirme auf der Fähre angebracht, auf denen die ganze Zeit irgendwelche Filme liefen, und vor allem das Panorama der ganzen kleinen und größeren Inseln die man während der Fahrt passiert ist ziemlich nett anzuschauen.

Gegen 16 Uhr sind wir in Labuanboja, der Hauptstadt von Flores, angekommen und werden uns jetzt erst einmal ein paar Tage von den letzten Reisestrapazen auf Sumbawa ausruhen. Sumbawa bietet eine herrliche Landschaft, aber der Tourismus hat dort nur an einigen Stränden Fuss gefasst, die hauptsächlich bei Surfern beliebt sind. Im Landesinneren erlebt man mehr oder weniger das typische Indonesien, was mich wie in meinem letzten Eintrag schon erwähnt, stark an die Gegebenheiten in Myanmar erinnert. Es ist ziemlich dreckig und geht chaotisch zu, Transportmittel sind hoffnungslos überfüllt und Touristen stehen immer im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Obwohl wir auch einige nette Menschen getroffen haben, ist mir die Bevölkerung in Myanmar aber um einiges sympathischer. Auch die Moscheen, die überall zu finden sind, und 5x am Tag zu mit unter unmenschlichen Zeiten ihre Gebete über Megaphone verbreiten, können einen den Nerv rauben. Wer von Euch wurde schon mal früh um 5 von Gebetsgeplärre aus den Schlaf gerissen, na wer ? ... es gibt auf jeden Fall schöneres ...

Labuanbajo ist eine sehr vom Tourismus geprägte Stadt, denn von hier aus sind die Komodoinseln auf denen die Komodowarane leben am besten zu erreichen. Außerdem gibt es fantastische Möglichkeiten zum Schnorcheln und vor allem zum Tauchen. Dementsprechend ist es hier auf den ersten Blick wie ein Tag/Nacht Unterschied im Vergleich zu Sumbawa. Wir sind jetzt aber auch froh wieder eine vernünftige Unterkunft zu haben und werden uns etwas ausruhen, bevor auch wir den Komodoinseln einen Besuch abstatten werden.

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