Saturday, September 24, 2011

Bajawa, Riung und Ende

Die naechste Station auf unserer Floresreise war Bajawa, welches auf 1100m Hoehe im Gebirge liegt. Tagsueber sind die Temperaturen in Bajawa sehr angenehm, nachts wird es hingegen richtig kalt. Bei der sehr duennen Decke die uns im Hotel zur Verfuegung gestellt wurde, haben wir richtig gefroren und auch die Dusche hat nur kaltes Wasser geliefert. Aus diesen Gruenden wollten wir Bajawa moeglichst schnell wieder verlassen und haben nur 2 Naechte dort verbracht.

Der Grund warum Touristen nach Bajawa kommen sind die vielen traditionellen Doerfer in der naeheren Umgebung. Auch der Vulkan Inerie (2245m hoch) und 2 heisse Quellen befinden sich in der Naehe von Bajawa. An unserem einzigsten ganzen Tag in Bajawa haben wir uns 2 Mopedfahrer gebucht, die uns zu einigen Doerfern gefahren haben.
Die Einwohner der Doerfer sind die "Ngada" die einen Mix aus animalischen und kirchlichen Glauben pflegen. Dies spiegelt sich auch in ihrer Architektur wieder. In den Doerfern gibt es die "ngadhu" und "bhaga" Schreine. "ngadhu" ist der maennliche und "bhaga" der weibliche Schrein, beide treten immer in Paaren auf und wurden mit unter vor mehr als 100 Jahren errichtet um verschiedene Vorfahren zu ehren. Zu bestimmten Ereignissen (z.bsp. Hochzeiten, Geburten, Beerdigungen) werden Bueffel vor den Schreinen geopfert und somit schmuecken eine Vielzahl von Bueffelhoernen die Frontseiten der Haeuser. Weiterhin sticht die trapezartige Architektur der Daecher ins Auge auf deren Spitze verschiedene Symbole angebracht sind.

Beim Besuch der Doerfer traegt man sich immer in ein Gaestebuch ein und gibt eine kleine Spende. Ausserdem besteht die Moeglichkeit einen Ikat zu erwerben. Der Ikat ist aehnlich einem Sarong in Laos oder Longy in Myanmar, also ein bequemes Kleidungsstueck das einem Rock aehnelt und von Frauen und Maennern getragen wird. Die Ikats werden von den Frauen der Doerfer in wochenlanger Handarbeit hergestellt.

Neben den Doerfern haben wir auf unserer Tagestour auch an einigen Aussichtspunkten gehalten und die Landschaften, aber vor allem den Vulkan Inerie begutachtet. Am besten haben uns allerdings die heissen Quellen gefallen, die direkt in einen Fluss muenden der extrem kaltes Wasser fuehrt. Beim baden in diesem Bereich kann man zwischen den Extremen waehlen und immer schoen vom heissen ins kalte oder andersherum wechseln. Oder man schwimmt etwas flussabwaerts und findet angenehm warmes Wasser vor. Ich habe mich ca 2h in dem Wasser geahlt, gerade weil wir in Bajawa ueber kein warmes Duschwasser verfuegten hat sich das ganze sehr entspannend angefuehlt.

Die Tour war insgesamt sehr gut, wir haben innerhalb eines Tages wirklich viel gesehen und teuer war es auch nicht. Einzig die Strassen und Wege sind mit unter in sehr schlechtem Zustand, so dass einem nach einer Stunde auf dem Moped wirklich alles weh tut :-).

Am folgenden Tag sind wir mit dem Bus nach Riung weitergefahren. Da Bajawa im Sueden und Riung im Norden von Flores liegt, haben wir die Insel einmal vertikal ueberquert. Das die Fahrt fuer rund 65km knapp 4h gedauert hat, sagt glaube ich schon alles ueber den Strassenzustand aus. Riung ist nur ein kleines Fischerdorf und wenige Touristen kommen hier her. Noch dazu ist zur Zeit Nebensaison, so dass wir die einzigsten Gaeste im Bintang Wisata Hotel waren. Aber gerade das macht es besonders angenehm, denn unser Zimmer war fuer indonesische Verhaeltnisse recht gut, das Personal wirklich freundlich und hilfsbereit, das Fruehstueck sehr lecker und umfangreich und insgesamt konnten wir in Ruhe relaxen. Einzig die Unmengen an Moskitos waren etwas nervend, nachts haben wir zwar auf Grund des Moskitonetzes unsere Ruhe, aber in den Morgen- und Abendstunden mussten wir sehr aufpassen und waren permanent damit beschaeftigt Moskitos mit gezielten Schlaegen ins Jenseits zu schicken :-). Achja und Strom gab es nur von 18 Uhr abends bis 6 Uhr morgens per Generator!

Da es im Hotel so angehem war und es in Riung nicht viel zu erleben gibt, haben wir uns 2 Tage kaum aus der Anlage bewegt. Den dritten Tag haben wir einen Schnorchelausflug zu den nahe liegenden Inseln unternommen. 21 kleine Inseln befinden sich in der Gegend um Riung und alle sind unbewohnt. Von frueh um 8:30 bis Nachmittags um 15:30 waren wir unterwegs, haben auf 2 Inseln angelegt, gegrillten Fisch gegessen und uns ausserdem einige Stunden lang mit dem Schnorcheln um die unzaehligen kunderbunten Korallenriffs beschaeftigt. Sogar ein paar Clownfische ala Nemo konnten wir sehen. Auf den Inseln fuehlt man sich schon ein bisschen wie im Paradies. Ein breiten Sandstrand und weit und breit keine Seele, dazu klares blaues und hellblaues Wasser, es kann so einfach sein perfekte Hintergrundbilder fuer den Desktop zu schiessen ;-).

Von Riung aus sind wir weiter nach Ende gefahren. Das Motto der Busfahrt war: "Es ist noch kein Ende in Sicht" denn anstatt der angekuendigten 4 hat die Fahrt letztendlich 6h gedauert. In Ende haben wir versucht unseren Flug vom 30. September noch einmal zu verschieben, weil wir gerne noch weiter oestlich reisen wuerden. Leider ist das mit zu hohen Kosten verbunden, so dass wir wohl doch den Flug wahrnehmen werden. Ansonsten werden wir in Ende nicht viel machen und schon morgen in das kleine Staedtchen Moni weiterfahren.

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