Saturday, November 26, 2011

Kampot Provinz

Nach unserem Aufenthalt in Phnom Penh sind wir in den Süden von Kambodscha nach Kampot gefahren. Kampot ist zwar die Provinzhauptstadt, aber eigentlich nur ein kleines Städtchen mit irgendetwas um die 35.000 Einwohner. Die Stadt ist immer noch sehr geprägt von der französischen Kolonialzeit und es sind eine Vielzahl an alter historischer Gebäude, wie ein Gefängnis, ein Kino usw. über die Stadt verteilt. Außerdem fliesst ein Fluss durch Kampot und entlang des Ufers sind viele Restaurants, Hotels, Souvenirshops, Massagestudios und so weiter zu finden. Die gesamte Atmosphäre ist sehr idyllisch und somit sind wir eine Woche lang in Kampot geblieben.

In dieser Zeit haben wir einmal an einem organisierten Tagesausflug zum nahe gelegenen Bokor Nationalpark teilgenommen. Im Süden des Nationalparkes ragt eine kleines Gebirge hervor und bietet ein sehr angenehmes Klima im Vergleich zu der Hitze im Tiefland um Kampot. Das haben auch die Franzosen bemerkt und in den 1920er Jahren einige Luxusvillen und einen Casinokomplex in dem Gebirge errichtet. Nach dem Ende der Kolonialzeit und auch während und nach der Machtperiode der Roten Khmer wurde die Anlage vernachlässigt und ist im Laufe der Zeit verfallen. Heute sind nur noch einige Ruinen und sehr heruntergekommene Gebäude übrig geblieben. Aber und da wären wir mal wieder bei Kambodscha und den Problemen eines Landes das zur dritten Welt gezählt wird: Mit Geld ist hier alles möglich. Ein privater Investor hat vor ein paar Jahren 140km² des Bokor Nationalparkes gekauft und zwar genau den Bereich im Gebirge und ist jetzt dabei in einem 15 Jahre Projekt den Park zu verunstalten und erneut einen Luxuskomplex für die Reichen des Landes zu errichten. Allein der Gedanke das ein Land einen Teil eines Nationalparkes verkauft ist doch irgendwie grotesk oder ? Der selbe Investor hat übrigens auch die Rechte für den Verkauf der Eintrittstickets für Angkor Wat. Auch das muss man sich mal vorstellen. Die Tickets für das Aushängeschild schlecht hin von Kambodscha werden nicht vom Staat sondern von einem privaten Unternehmer vertrieben ... ok genug davon, jedenfalls haben wir einen Tagesausflug in den Nationalpark unternommen, die alten Ruinen und auch die riesigen Baustellen, wo hunderte Arbeiter beschäftigt sind, gesehen. Danach ging es zu einem Wasserfall und 1h Trekking durch den Dschungel stand auch noch auf dem Programm. Insgesamt waren wir aber eher etwas enttäuscht denn es gab nicht wirklich viel zu sehen, außer eben ein paar Ruinen in die man meistens nicht reingehen durfte, weil sie entweder Einsturz gefährdet sind oder gerade renoviert werden.

An einem anderen Tag haben wir uns ein Moped ausgeliehen und sind damit die nähere Umgebung um Kampot abgefahren. Dabei haben wir eine Pfefferplantage besucht - die Kampotprovinz ist berühmt für ihren qualitativ hochwärtigen Pfeffer - und sind nach Kep gefahren. Die kleine Stadt Kep ist bei Touristen sehr beliebt, liegt direkt am Golf von Thailand und bildet das Gateway zu den nahe gelegenen paradiesischen Inseln. Außerdem wollten wir die Höhle "Phnom Chhnork" aufsuchen in der ein Tempel zu sehen sein soll. Leider haben wir uns ein paar mal verirrt, und die ganzen Feldwege machen das Mopedfahren eher zu einer Qual als zu einem Erlebnis. Irgendwann war es schon ziemlich spät und wir haben die Suche aufgegeben und sind zurück nach Kampot gefahren. Immerhin konnten wir stolze 100km auf dem Moped zurücklegen und davon mehr als die Hälfte auf nicht asphaltierter Strassen (oder genauer gesagt auf mit Schlaglöchern übersähten Wegen)! - wenn das nichts ist ?

Die anderen Tage sind wir meistens durch die Strassen von Kampot geschlendert und haben die angenehme Atmosphäre, aber auch die Gespräche mit den freundlichen Einheimischen genossen. Heute früh haben wir Kampot verlassen und sind nach Kampong Cham, was so ziemlich im Zentrum von Kambodscha liegt, gefahren. Die Fahrt hat insgesamt 7h gedauert und wir mussten in Phnom Penh einmal umsteigen.

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