Wednesday, August 10, 2011

Borneos längste Nasen ...

... haben definitiv die Probosics Affen und zwar die männliche Exemplare!
 

Unser zweiter Tagesausflug hat uns in die Labuk Bay geführt. Dort gibt es eine der wenigen Möglichkeiten die Probosics Affen, welche nur auf Borneo leben, in freier Wildnis zu sehen. Der ganze Ausflug war recht gut durchorganisiert. Der Besitzer der Labuk Bay bietet einen speziellen Transportbus in die abgelegene Gegend an, der früh um 9:30 Uhr von Sandakan in die Bay, Nachmittags um 3 Uhr wieder zurück und auch in der Bay zwischen den zwei verschiedenen Fütterungsplattformen hin und her fährt. Eine Fahrtstrecke hat knapp 1,5 h gedauert, so dass wir gegen 11 Uhr in der Labuk Bay angekommen sind. Als erstes haben wir uns ein 40 minütiges Video über die Affen und die Entstehung der Anlage angeschaut. Ursprünglich haben die Affen auf Grund des immer kleiner werdenden Lebensraumes ihr Futter in den Palmenplantagen gesucht. Um dies zu verhindern wurden die Affen gefüttert und die Idee einer Touristenattraktion entstand. Der ganze Ausflug war nicht ganz billig und hat rund 23 Euro pro Person gekostet, war aber auf jeden Fall sein Geld wert. Bei den Fütterungen (vor allem bei der zweiten auf der Plattform weiter im Dschungel), kommen die Nasenaffen ganz nah und haben keinerlei Berührungsängste. Einige Probosics saßen nur ein paar Zentimeter von uns entfernt und liessen sich sogar anfassen. Im Gegensatz zu den Orangutans in Sepilok kommt man also wirklich viel näher an die Tiere heran und es sind jede Menge Probisics zu sehen. Ich persönlich fand das Erlebnis bei den Probosics um einiges interessanter als bei den Orangutans, obwohl natürlich die Idee eines Waisenhauses für Orangutans um einiges besser ist als eine Fütterungsveranstaltung um den Touristen das Geld aus den Taschen zu ziehen ;-). Dennoch geht man irgendwo in den Zoo ist das ja auch nichts anderes, hier leben die Tiere zumindest noch in freier Wildnis, also wenn ihr mal in Sabah seid: unbedingt die Probosics anschauen, es lohnt sich!!!

Heute haben wir einen letzten Ausflug von Sandakan aus zu einer Krokodilfarm unternommen. In der Farm werden die Krokodile leider nur gezüchtet um irgendwann das wertvolle Krododilleder und was weiss ich noch alles von ihnen zu verkaufen. Weiterhin gibt es noch ein paar andere Tiere, wie Fische, Schildkröten oder Schlangen in der Farm. Irgendwann wurde eine Krokodilshow veranstaltet, auf welche die daran teilnehmenden Krokodile aber wenig Lust hatten. So wurden sie mehr oder weniger gezwungen irgendwelche sinnlosen Sachen mit sich machen zu lassen. Für uns sah das ganze viel zu sehr nach Tierquälerei aus, so dass wir mitten in der "Show" aufgestanden sind und die Farm schnell wieder verlassen haben. Insgesamt war dieser Ausflug eher eine Enttäuschung, obwohl wir einige richtig große Krokodile, die bis zu 60 Jahren alt und 800kg schwer waren, gesehen haben. Aber es handelt sich eben nicht um einen Zoo sondern um eine Zuchtfarm, was einen Besuch irgendwie etwas skurril macht ... 

Morgen werden wir Sandakan, nach einer Woche Aufenthalt, wieder verlassen und zurück nach Kota Kinabalu fahren. Am Sonntag den 14.8. fliegen wir dann schon wieder weiter nach Kuching, welches die Hauptstadt des zu Malaysia gehörenden Staates Sarawak ist, und ziemlich weit im Westen von Borneo liegt.

1 comment:

  1. Tja, da habt ihr wohl den Lonely Planet nicht genau gelesen. Zumindest in unserer Edition wird explizit vom Besuch der Krokodilsfarm in Sandakan abgeraten - genau aus den Gründen die ihr hier beschrieben habt. ;-)

    Übrigens gibts die Probiscis auch im Bako NP bei Kuching zu sehen. Beim Grenzübertritt von Kalimantan nach Sabah kann man die Probiscis auch noch in Tarakan sehen. Da gibts mitten in der Stadt einen kleinen Mangrovenpark - direkt am Wasser gelegen. Für schlappe 5000 Rs (40cent) kann man die Tiere dort garantiert sehen.


    Grüße vom Mount Kinabalu

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